Die Systemische Therapie hat sich international als Psychotherapieverfahren etabliert und zählt in der ambulanten und stationären Psychotherapie sowie in der Rehabilitation und in der Prävention weltweit zu den am weitesten verbreiteten Behandlungsverfahren.

Sie wurde im Dezember 2008 auch in Deutschland vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren sowohl für die Psychotherapie Erwachsener als auch für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie eingestuft.

Systemische Therapie ist als Psychotherapieverfahren für Erwachsene in Deutschland ein sogenanntes Richtlinienverfahren (Aufnahme in die Psychotherapie-Richtlinie mit Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses, G-BA, am 22. November 2019, veröffentlicht im Bundesanzeiger am 23. Januar 2020). Sie ist damit Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen in der ambulanten Versorgung – neben den bisher zugelassenen psychoanalytisch begründeten Verfahren und der Verhaltenstherapie. Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte in seiner Sitzung vom 22. November 2018 den Nutzen und die medizinische Notwendigkeit der Systemischen Therapie für Erwachsene festgestellt; das Prüfverfahren für Systemische Therapie als Psychotherapieverfahren für Kinder und Jugendliche ist angekündigt.

Wirksamkeit von Systemischer Therapie

Systemische Therapie ist ein wirksames und kostengünstiges Psychotherapieverfahren mit hoher Kund*innenzufriedenheit und sehr guten Langzeiteffekten.

Die Wirksamkeit für Störungen im Kindes- und Jugendalter ist durch Forschungsstudien (vor allem aus den USA) sehr gut belegt, insbesondere für die so genannten „schweren“ Störungen wie:

  • Störungen des Sozialverhaltens und jugendliche Delinquenz
  • Drogenkonsumstörungen
  • Essstörungen
  • Anpassung an bzw. Bewältigung von somatischen Krankheiten

Die Wirksamkeit bei Störungen im Erwachsenenalter ist ebenfalls gut belegt – vor allem für die Bereiche:

  • Substanzstörungen
  • Depression
  • Essstörungen
  • Psychische Störungen bei somatischen Krankheiten
  • Schizophrenie

Kund*innenzufriedenheit: Die vorliegenden Studien belegen eine hohe Zufriedenheit der Klient*innen mit ihrer Therapie.

Langzeitwirkung: Die Systemische Therapie erzielt „positive Schläfereffekte“. Das heißt: Vor allem bei Kontrolluntersuchungen 1, 2 oder 4 Jahre nach Abschluss der Therapie zeigt die Systemische Therapie bessere Ergebnisse als andere Verfahren.

Kosten: Die Systemische Therapie ist ein besonders kostengünstiges Therapieverfahren, da sie mit vergleichsweise wenigen Sitzungen in längeren Abständen sehr gute Ergebnisse erzielt.

 

Mehr zur sozialrechtlichen Anerkennung Systemischer Psychotherapie